Masken fallen lassen-ein Gefühlsexperiment
Mauern und Fassaden: Davon reden wir auch im übertragenen Sinn. Wir haben von klein auf gelernt, wie „man“ sein sollte, damit man geliebt und anerkannt wird, was "man" besser unterlässt, womit man aneckt. „Stell dich nicht so an“ zum Beispiel, „Sei nicht so egoistisch“, „Sei nicht so anspruchsvoll“, „Du denkst immer nur an dich“, „Wie du schon wieder aussiehst“ - all die bekannten Sprüche, die uns einpassen in das, was „sich gehört“. Was nicht passt, Schwächen, Zweifel, Wut, Eigenheit – halten wir zurück, verbergen wir, behalten wir für uns: Es bleibt hinter der Fassade; wie`s dahinter aussieht, geht niemanden etwas an. Die psychischen Mauern, hinter denen wir uns verstecken, schützen uns – verletzliche Anteile zeigen wir nicht, so bleiben wir in Sicherheit. Aber diese Sicherheit hat ihren Preis: Hinter unseren Mauern und Fassaden, so wie wir eigentlich sind, sind wir allein, und schicken nur eine hübsche Marionette ins Gesellschaftsspiel... In psychotherapeutischen Gesprächssituationen lassen Menschen oft die Fassaden fallen, lassen einen Blick hinter die Mauern zu, wagen selbst einen Blick hinter die Mauern. Dadurch entsteht eine Atmosphäre von Wahrhaftigkeit und Begegnung, die berührt und befreit. "Man" darf so sein, wie man ist!
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